Museum? Café? Das "Atelier" in Carentan ist beides. Die Inhaber Sylvie und Jean-Marie Guillard öffnen ihr Schmuckkästchen aus den 1940er Jahren jeden ersten Samstag im Monat.
Der blau emaillierte Küchenofen bollert kräftig vor sich hin, es riecht nach frisch gebrühtem Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Jeden ersten Samstag im Monat öffnen Sylvie und Jean-Marie Guillard ihr "L'Atelier". Das kleine Café in einer Nebenstraße Carentans entführt in die 1940er Jahre auf dem Cotentin. Während die meisten Museen in der Region den Krieg und Landung der Alliierten thematisieren, richtet sich im "L'Atelier" der Blick auf das Leben der einheimischen Bevölkerung. Wie mag er ausgesehen haben, der kleine Gemischtwarenladen – l'épicerie – in den 1940er Jahren? Das "L'Atelier" verschafft einen Eindruck davon: Da findet sich Waschmittel neben Brühwürfeln, frisches Obst neben Brot, ein paar bunte Lollies verführen zum Naschen. Kostbare
Nylons sind ebenso im Angebot wie Knöpfe und Schuhe. Neben der authentischen Ladeneinrichtung, die die beiden Sammler akribisch und mit viel Liebe zum Detail zusammen getragen haben, sind weitere authentische Exponate aus der Zeit zu sehen: Alte Fotos, ein spartanisch schmales Bett, ein alter Waschtisch, Emailleschilder. Der Kaffee (oder andere Köstlichkeiten wie heiße Schokolade oder Tee), den Sylvie und Jean-Marie im stilechten Outfit der Zeit kredenzen, kommt in kleinen geblümten Tassen auf den mit karierten Tischdecken versehenen Tisch. An den Themenabenden besteht auch die Möglichkeit, zu speisen, der beengten Platzverhältnisse wegen – rund 30 Menschen finden in der großen Puppenstube einen Platz – ist eine Reservierung obligatorisch.
Impressionen
Informationen
L'Atelier, 11 rue Jean Truffaut, Carentan, +33 (0)6 34 03 46 45. Aktuelles Programm und weitere Informationen finden sich
auf der Facebook-Seite.
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