[Blogparade/unbezahlte Werbung]. "Urlaub zu Hause – so schön ist meine Heimat" ist der Titel der Blogparade die Tanja's Life in a Box gestartet hat. Und da mache ich doch gerne mit, erstens weil ich wir unser Zuhause ja sehr bewusst ausgesucht haben und zweitens, weil Ihr als Leser davon profitiert: Jetzt beim Lesen als kleine Auszeit im Kopf und später wieder, wenn Ihr meinen kleinen Mikrokosmos besuchen und erkunden könnt.
Saint-Germain-sur-Ay ist eine Gemeinde mit circa 920 Einwohnern (im Sommer sind es dann mit Urlaubern 10.000). Sie liegt am westlichen Rand der Cotentin-Halbinsel in der Normandie. Der eigentliche Ort Bourg ist circa vier Kilometer vom Strand entfernt. Dort liegt der Ortsteil Plage, der aus Ferienhäusern und Einfamilienhäusern besteht. Vor allem im Juli und im August steppt da der Bär, und vor ein paar Jahren hat mal jemand "Saint-Tropez des Nordens" auf das Ortsschild gemalt. Komplettiert wird die Gemeinde durch ein paar kleine Weiler, in denen sich Fuchs und Hase wahrlich gute Nacht sagen. Da müsst Ihr hin:
Saint Germain – Ort und Salzwiesen
Saint Germain Bourg ist recht klein. Ihr findet im Ortszentrum ein paar nette alte Steinhäuser, das Rathaus, eine Épicerie (Gemischtwarenladen) mit Restaurant, einen Metzger (der wunderbare Hähnchen am Sonntag grillt und fantastische Bratwürste herstellt). Sogar eine Bücherei hat dieser Ort, die unlängst erweitert wurde. Auf dem Multisports-Terrain könnt Ihr kicken, Basketball oder Boule spielen, die Kleineren dürfen sich auf dem Spielplatz austoben. Romantisch wird es an den Mares. Das sind zwei Süßwasserseen, in denen eine große Entenkolonie lebt und die von alten Bäumen umsäumt ist. Das Hotel-Restaurant "Ferme des Mares" kann ich Euch ebenfalls empfehlen. Die Küche ist gehoben und sehr außergewöhnlich, Eure Geschmacksnerven werden mit völlig neuen Kreationen beglückt (Reservierung erforderlich, Hunde erlaubt). Sehenswert ist zudem die romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert.
Direkt an den Ort grenzt der Havre, die Salzwiesen. Den Sommer über grasen hier die Mutterschafe und ihre Lämmer. Im Frühjahr und Herbst bringen die Schäferinnen die Schäfchen alle vier Wochen ins Trockene: Die Grandes Marées, die Springfluten sind dann so groß, dass der riesige Havre komplett vollläuft – fast bis zu unserer Haustür! Ein Stück weiter im Ortsteil Les Salines wird dann die Straße überflutet und ist unpassierbar.
Im Sommer wachsen im Havre Pflanzen, die genau diese Umgebung brauchen, Salz- und Süßwasser im Wechsel. Allen voran der Star der Salzwiesenpflanzen, der Queller (Salicorne). Er wird auch Meeresspargel genannt und kann als Salat, leicht angedünstet zu Fisch und Lamm oder zu Spagetti gereicht werden. Ihr könnt ihn zu Pesto verarbeiten oder in Essig haltbar machen.
Extratipp: Wenn dann dieses Jahr wieder internationales Reisen möglich ist, schaut mal auf einer meiner Kräuterwanderungen vorbei, auf denen ich Euch zeige, was da so kreucht und fleucht.
Mein Kraftort – der Corps de Garde
Der Corps de Garde befindet sich am nördlichen Rand der Salzwiesen. Früher war hier mal ein Hafen, der Corps de Garde war das Wachhäuschen, um diesen zu schützen. Irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts war die Hafeneinfahrt zu gefährlich geworden und der Standort wurde geschlossen. Auch steinerne Wacht wurde nicht mehr benötigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wäre sie erosionsbedingt fast von seinem Aussichtspunkt gestürzt, bis ein Verein sie rettete und zur Kapelle umwidmete. Vor allem an Maria Himmelfahrt (15. August) wird hier an die gedacht, die wir vermissen. Bringt eine Kerze oder einen Stein, oder etwas, das Ihr unterwegs gefunden habt, mit an diesen Ort und hinterlegt ihn hier zum Andenken. Vor der kleinen Kapelle sitzen und zum Meer schauen, das mal mehr und mal weniger weit weg ist, ist heilsam für die Seele – und hat mich so manchen Tag während des harten Shutdowns in Frankreich gerettet.
Rund um Saint-Germain-sur-Ay
Innerhalb des von Tanja vorgegebenen Umkreis von fünf Kilometern gibt es noch mehr zu sehen. Abstecher solltest du machen
- nach Bretteville sur Ay, das ein nettes kleines Dorf mit beschaulicher Plage und großer Strandsegelschule ist,
- in den Wald von Lessay mit seinem Kiefernbestand zum Waldbaden,
- nach Lessay in die Abteikirche Saint-Trinité und ins Restaurant de la Lande,
- nach Créances, frisch zu einem der charmantesten Orte in der Normandie gekürt,
- über diesen Wanderweg rund um Saint-Germain
- und natürlich ans Meer!
Und, was ist bei Euch vor der Tür sehenswert? Erzählt es mir in den Kommentaren!
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Tanja L. (Mittwoch, 03 Juni 2020 22:24)
Du hast dir einen wirklich tollen Heimatort ausgesucht. Vor allem die Salzwiesen haben es mir angetan. Da könnte ich vermutlich ewig mit der Kamera herumlaufen!