In diesem Beitrag nehme ich Euch mit nach Lyons-la-Fôret. Der kleine Ort in der Eure liegt idyllisch inmitten eines riesigen Waldgebietes und zählt zu den "schönsten Dörfern Frankreichs". Und das völlig zu Recht: Der Ort atmet die Jahrhunderte, ein bisschen ist die Zeit hier stehen geblieben.
Das Wichtigste zu Lyon-la-Fôret:
Außer mit dem Prädikat "schönste Dörfer Frankreichs" darf sich Lyons-la-Fôret mit den Villes et Villages Fleuris schmücken und ist eine Station Verte, ein grüner Ferienort. Was es mit den verschiedenen Labels auf sich hat, erfahrt Ihr in dem Blogbeitrag "Keine Stadt ohne Label".
Die Auszeichnungen geben Euch einen Anhaltspunkt, dass es sich beim angepeilten Ziel um ein lohnendes handelt. Aber warum solltet Ihr nach Lyons-la-Fôret fahren?
Da wäre zum Beispiel der Wald! Denn wer nach Lyons-la-Fôret fährt, kommt zunächst durch Wald. Ziemlich viel Wald. Und noch mehr Wald. Schließlich trägt der Weiler mit etwas mehr als 700 Einwohnern den Wald schon im Namen und so durchquert Ihr gefühlt unendliche Buchenwälder, mit Bäumen, die mehrere 100 Jahre alt sind. Wenn Ihr, wie wir, aus einer unbewaldeten Region kommt, ist alleine dieses Waldgebiet überwältigend und einfach unfassbar schön. Stolze 10.700 Hektar umfasst der Staatsforst, der zum Wandern, Radfahren, Pilze sammeln und Fotografieren einlädt. Wir müssen auf alle Fälle nochmal wiederkommen, da es bei unserem Besuch für längere Outdoor-Aktivitäten zu heiß war.
Für einen kleinen Gassigang lege ich Euch das Arboretum ans Herz, in dem Ihr rund 100 verschiedene Baumarten, darunter 60 Bäume aus allen Teilen der Erde, bewundern könnt. Geöffnet ist das Arboretum von 8 bis 20 Uhr, Hunde sind erlaubt. Mehr Infos findet Ihr hier: Arboretum.
Der Ortskern von Lyons-la-Fôret ist relativ kompakt, aber es gibt so viel zu sehen, dass Ihr dort locker eine Stunde verweilen könnt Mit Fotos machen auch zwei und mehr. Es gibt unglaublich viele, hübsch restaurierte Fachwerkgebäude, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass Lyons im Zweiten Weltkrieg verschont wurde. Das haben auch Filmemacher erkannt, wie etwa Jean Renoir und Claude Chabrol, die in Lyons-la-Fôret ihre "Madame Bovary" drehten (und nicht im benachbarten Ry, das ursprünglich als Inspiration für Flaubert gedient haben soll. Schaut Euch beide Orte an: Renoir und Chabrol haben recht, Lyons-la-Fôret ist eine perfekte Filmkulisse!). Besondere Aufmerksamkeit verdienen:
Ich empfehle Euch außerdem den Markt am Sonntagvormittag. Der ist zwar nicht allzu groß, aber die Produzenten sind sozusagen "handverlesen" und bieten Euch Außergewöhnliches von lokalen Produkten über Pflanzen und Kunsthandwerk. Weitere Markttage sind Donnerstagvormittag und Samstagvormittag.
Folgt dem kleinen Rundweg durch das Dorf und lernt Lyons-la-Fôret besser kennen. Der Weg umfasst knapp 3 Kilometer und weist keine Schwierigkeiten auf.
Wenn Ihr in der Gegend seid, lege ich Euch noch folgende Orte ans Herz, beide nur eine Viertelstunde mit dem Auto entfernt:
Lyons-la-Fôret liegt östlich von Rouen in der Eure. Der Besuch lässt sich zum Beispiel mit einem Aufenthalt in Rouen verbinden. Aber auch auf der An- und Abfahrt auf den Cotentin lässt sich Lyons-la-Fôret für einen Zwischenstopp einplanen. Von der A 29 ist Lyons-la-Fôret in einer guten Dreiviertel Stunde erreicht.
Direkt am Ortskern gibt es einen Parkplatz (an Markttagen ist der allerdings voll). Für Wohnmobile wurde 2023 ein neuer Stellplatz (Camping-Car-Park) eingerichtet, von dem aus Ihr das Zentrum in circa 15 Minuten Fußmarsch erreicht. Der PKW-Parkplatz ist mittlerweile höhenbeschränkt!
Beide Restaurants am Marktplatz haben im Sommer die Bestuhlung auf dem Platz. Hier könnt Ihr herrlich sitzen und die Atmosphäre des Ortes einatmen. Das erste Haus am Platz, La Licorne, ist zudem sogar mit einem Michelinstern geadelt. Hunde sind nach unseren Informationen erlaubt, getestet haben wir es aber nicht.
Lyons-la-Fôret ist ein entzückender Ort in der Eure, den man gesehen haben muss. Zwar seid Ihr relativ schnell durch, aber das liegt bei den schönsten Dörfern Frankreichs in der Natur der Sache: Schließlich dürfen nur (sehr) kleine Orte das Label überhaupt tragen.
In der Umgebung gibt es viele Wanderrouten und weitere Sehenswürdigkeiten, sodass sich die Region auch prima für einen Zwischenstopp oder längeren Urlaub eignet.
Der Besuch des Dorfes mit Hund war völlig unkompliziert, auch die Attraktionen in der Nähe sind für den Besuch mit Hund geeignet. Allerdings solltet Ihr keine Infrastruktur für Hunde erwarten. Bitte denkt auch daran, Wasser, Futter und Kotbeutel für Eure Vierbeiner dabei zu haben.
Ort: ★★★★★
Aktivitäten: ★★★★
Hunde: ★★★
Wir haben Lyons-la-Fôret auf einer Reise im Juni 2023 besucht. Dabei haben wir alle Kosten selbst getragen. Unterstützung bekamen wir von Rosalinde und Jean Steinfatt der Firma Cogi Normand.
Artikel veröffentlicht: März 2024. Das Urheberrecht für alle Texte, Bilder und Grafiken liegt bei chiennormandie, sofern nicht anders angegeben.
Zum Teil habe ich bei der Bildbearbeitung die KI von Photoshop eingesetzt. Es wurden keine Bildinhalte verfälscht oder generiert, sondern lediglich Störendes mit der intelligenten
Entfernen-Funktion gelöscht, wo ich sonst gestempelt hätte.
Der Text beruht einzig und allein auf unseren persönlichen Erfahrungen und Recherchen.