Es klappert, laut und vernehmlich. Elegante Segler kreuzen am Himmel, den Aufwind bis in schwindelerregende Höhen nutzend. Die Störche im Château de la Rivière bei St. Fromond sind mittlerweile legendär. Sie werden wohl auch die letzten Nutzer der Schlossruine sein, die auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblickt. Der ursprüngliche Bau in den Marais geht auf das 11. Jahrhundert zurück. Seit 1818 ist das Schloss verlassen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das einst stolze Wasserschloss dann völlig zerstört: Deutsche Einheiten haben es beim Vordringen der Alliierten gesprengt. Nach dem Krieg war es zeitweise ein kleiner FKK-Campingplatz. Als die Nudisten abzogen, entstand hier ein kleines Paradies für die Störche, denn in den Sümpfen finden sie alles, was sie zur Aufzucht ihrer Jungen brauchen, das verwilderte Wasserschloss dient als ungestörter Brutplatz.
Die Störche können – am besten im zeitigen Frühjahr, bevor alle Bäume belaubt sind – vom befestigten Feldweg aus beobachtet werden. Felder und Wiesen der Landwirte und auch das Schloss selbst dürfen nicht betreten werden. Hunde müssen an diesem Abschnitt an die Leine. Entweder Ihr fahrt direkt bis zum Schloss oder Ihr nehmt den Wanderweg ab Saint Fromond. Wir sind ihn 2019 im Frühjahr gelaufen und konnten neben den Störchen noch viele andere interessante Dinge entdecken. In Saint Fromond könnt Ihr einfach auf dem großen Parkplatz in der Ortsmitte parken, von dort aus ist der Wanderweg recht gut ausgeschildert. Wenn Ihr mit dem Wohnmobil unterwegs seid, so ist ein Teil des Platzes auch als WoMo-Stellplatz ausgewiesen.