Einst herrschte reges Klappern auf dem Cotentin, denn auf quasi jeder Anhöhe waren Windmühlen in Betrieb. Zeugen davon werdet Uhr beim genauen Hinsehen überall finden, mal zugewuchert auf einer Weide, mal mehr oder weniger gut erhalten – oder restauriert – auf einer Höhe im Wald. Gleich drei solcher Mühlen stehen bei Les Moitiers d'Allonne. Vom Ort selber aus führt ein Rundwanderweg zu den drei Mühlen; zwischendrin gilt es normannische Weiler und die Allèe couverte zu entdecken.
Einen Parkplatz findet Ihr an den beiden – ebenfalls sehenswerten – Kirchen in dem Weiler nördlich von Barneville Carteret. Von hier aus ist der Wanderweg gut mit blauen Baken ausgeschildert. Das Schild im Ort verspricht eine Wanderung von sieben Kilometern – lasst Euch davon nicht täuschen. Es sind mit dem Abstecher zur Allèe couverte gute zehn und wir haben zweieinhalb Stunden gebraucht. Der Wanderweg führt durch abwechslungsreiche und typische Bocage-Landschaften, mal auf Feldwegen und Trampelpfaden, zum Großteil jedoch auf asphaltierten Wegen und Ortsverbindungsstraßen. Das ist mir persönlich etwas zu viel Asphalttreterei und im Sommer mit Hund sicherlich eher mit Vorsicht zu genießen. Im Frühjahr und Herbst ist die Rundwanderung allerdings wunderschön; die Landschaft und die Aussicht entschädigen für so manchen Kilometer Makadam.
Mit viel Verkehr müsst Ihr auf den kleinen Sträßchen nicht rechnen: Der meiste Trafic wurde auf unserer Wanderung von einigen Landwirten verursacht, die ihre Kuhherde umgetrieben haben.
Vom eigentlichen Wanderweg aus lohnt es sich einen Abstecher zur Allée couverte Autel des Druides zu machen. Die Megalithanlage wurde in den 1960er Jahren restauriert, nachdem sie zuvor ganz profan als Viehunterstand genutzt wurde.
Der eigentliche Höhepunkt der Tour sind aber die drei Mühlen, die am höchsten Punkt der Strecke liegen. Nicht nur die Mühlenruinen sind interessant, sondern vor allem die phantastische Sicht, die Ihr von hier oben aus über diesen Abschnitt des Cotentin habt. Außerdem findet Ihr hier oben einen Trimm-Dich-Pfad und einen Picknick-Platz.
Von den drei Mühlen führt Euch der Weg hinab in ein kühles Tal, in dem eine weitere Sitzgruppe zur Pause verführt, und wieder hinauf in den Ort, durch ein paar kleine Weiler hindurch. Hunger und Durst könnt Ihr in der Dorfwirtschaft gegenüber der Kirchen stillen.
Extratipp: Wenn Ihr keine Lust zum Wandern habt, fahrt einfach den Parkplatz unterhalb des Trimm-Dich-Pfades an. Von dort aus sind es nur wenige hundert Meter zu den drei Mühlen und ihrer fantastischen Aussicht. Im Sommer haben diese Idee allerdings noch viele Gleichgesinnte.
Start und Endpunkt ist der Parkplatz an den beiden Kirchen. GPS: 49.40165, -1.77918
Hinweis: Wir haben die Wanderung im Juni 2017 unternommen, der Artikel ging im Juni 2017 online. Aufgehübscht und mit neuem Kartenmaterial versehen im November 2019.
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