Barfleur zählt zu den schönsten Orten Frankreichs. Seine Schönheit erschliesst sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick und ein bisschen Detailverliebtheit solltet Ihr für den Fischerort schon mitbringen.
Ein Aufenthalt auf dem Cotentin ist nicht komplett, wenn Ihr keinen Abstecher nach Barfleur gemacht habt. Das Fischerdorf mit rund 600 Einwohnern zählt zu den "schönsten Dörfern Frankreichs".
Nun gibt es in Frankreich viele schöne Dörfer, auch und gerade auf dem Cotentin kennen wir eigentlich nur wenige wirklich unansehnliche Ortschaften, aber die meisten schmücken sich nicht mit
einem Titel. Wieso also Barfleur? "Les plus beaux villages de France" ist eine Auszeichnung, um die man sich bewerben muss. Damit man in den erlauchten Kreis aufgenommen wird, muss der Ort einige
Bedingungen erfüllen. Er darf nicht mehr als 2.000 Einwohner haben und muss denkmalgeschützte Gebäude oder eine geschützte Zone vorweisen können. 142 klassifizierte Städte weist die Webseite
derzeit aus, in der Basse-Normandie sind es neben Barfleur noch Beuvron-en-Auge (Calvados) und Saint-Ceneri-Le-Gerei (Orne). In der Haut-Normandie hat es Lyons-la-Foret (Eure) geschafft, das
Label zu erhalten. Der Titel ist begehrt, es bewerben sich weitere tausende Orte um die Aufnahme.
Titel sind nicht alles, aber Barfleur ist wirklich sehenswert. Barfleur ist, wie Vieles auf dem Cotentin, ein Slow-Sight, der ein bisschen Zeit braucht, um richtig auf die Besucher wirken zu können. Im Hafen herrscht immer Betriebsamkeit, und Ihr könnt den Fischern bei der Arbeit zusehen und frischen Fisch und Meeresfrüchte kaufen.
Kleine Gässchen und manches winzige, liebevolle Detail formen Barfleur zu einem Gesamtkunstwerk. Vor allem die kleinen Leuchttürme rund um den Hafen verschaffen Barfleur einen pittoresken Charme. Den Ort könnt Ihr am einfachsten über einen kleinen Rundwerk erkunden, der Euch an allen sehenswerten Stellen vorbei führt. Den Plan könnt Ihr über die Seite der Gemeinde abrufen.
Lohnenswert ist zudem der Besuch des Marktes, samstags und in der Hochsaison auch dienstags. Drei große Veranstaltungen locken im Sommer zudem die Gäste: L'été musical de Barfleur, MusikenSaire (immer am 1. Septemberwochenende, umsonst und draußen) und der große Antikmarkt "Village des Antiquaires". Rund um Barfleur gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, Gatteville le Phare (kann nur ohne Hund besichtigt werden), Saint-Vaast-la-Hougue mit seinem Tour Vauban (Hunde erlaubt) und die Vogelschutzinsel l’Ile de Tatihou (Hunde nicht erlaubt). Am besten geht auf der Tour Val de Saire auf Entdeckungsreise!
Den Barfleur-Besuch krönt Ihr am besten mit frischen Meeresfrüchten. Die berühmten Moules de Barfleur sind eine begehrte Delikatesse. Das besondere daran: Die Moules sauvages, die wilden Miesmuscheln, werden auf See gefischt und nicht wie sonst üblich, in Aquakultur gezüchtet. Leider sind die letzten Jahre die Ernten der blonden Muscheln ausgefallen, sodass Ihr Euch doch mit den zahmen Verwandten begnügen müsst. Die schmecken aber – auf normannische Art in Creme – in einem der kleinen Restaurants am Hafen in Barfleur ebenfalls sehr gut.
Seite der Gemeinde Barfleur: www.barfleur.fr
Plan für den Stadtrundgang: http://www.cirkwi.com/fr/circuit/52735-sentier-de-decouverte-de-barfleur
Musikfestival: http://musikensaire.fr/
Été Musical: http://www.barfleur.fr/ete-musical-de-barfleur/
Antikmarkt (auf facebook): https://www.facebook.com/villagedesantiquairesbarfleur/?pnref=story
Moules de Barfleur (auf facebook): https://www.facebook.com/LesMoulesDeBarfleur/
Unser Buchtipp: Wiedersehen in Barfleur von Claire Bonamy.
Die Batterie Crisbecq veranschaulicht das Leben der Besatzer.
Die kleine Stadt Portbail gilt immer noch als Geheimtipp.
Ein Besuch des Mont-Saint-Michel gehört zum Pflichtprogramm.